Die göttliche Fürsorge und die Stürme des Lebens

Protopresbyter Vt. Dionysios Tatsis

Wenn die Kirche sagt, dass der Mensch sich von Gott entfernt hat, sieht sie darin eine äußerst negative und gefährliche Situation. Sie erkennt, dass das spirituelle Fundament verloren gegangen ist und nach einem neuen gesucht wird. Denn anfangs wollen die Menschen auch von Bekannten keine HIlfe in Anspruch nehmen. Hochmütig meinen sie, ganz allein mit den Gegebenheiten des Lebens umgehen zu können, weil sie über Wissen und Talente vefügen und sich ihrer Meinung nach immer als Sieger herausstellen. Mit dieser Scheinvorstellung leben sie.

Doch wenn Wolken am Himmel erscheinen und Sturm und Blitz ankündigen, beginnen sie sich zu sorgen. Dann merken sie, dass sie Beistand benötigen. Doch wo können sie diesen finden? Bis jetzt wünschten sie sich niemanden an ihrer Seite. Jetzt aber sehnen sie sich nach jemanden, werden aber nicht fündig. Oder aber es finden sich welche, die keinen guten Vorsätze haben. Sie haben Eigeninteressen, nämlich meistens, sie auf verschiedene Weisen auszunutzen. Letzten Endes können diese überaus erfahrenen und gebildeten Menschen nirgendwo Hilfe finden. Doch was sie tatsächlich benötigen, ist nicht die menschliche Hilfe, sondern die göttliche, die sie niemals in Betracht gezogen haben. Ihrer Denkweise fehlt die Logik, das Fundament und ist ineffizient.

Der heilige Nicolaj Velimirović benutz ein Beispiel, um diese tragische Situation des Menschen zu beschreiben, der ohne Gott lebt: "Wenn das Herz des Menschen sich vom Herrn entfernt, stützt er sich meistens auf andere Menschen und auf seine eigene Person. Denn auf wen sonst könnte er sich stützen, wo er doch sein Boot vom Schiff Gottes abgetrennt hat? Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sein kleines Boot sich selbst oder den Booten seiner Nachbarn anzuvertrauen. Die Hoffnung ist klein, aber es gibt keine andere Lösung! Er steht über dem Abgrund seiner Zerstörung, aber es gibt keine andere Lösung".
Selig ist der Mensch, der an Gott glaubt und auf Ihn vertraut. Er kann die Stürme des Lebens überstehen, ohne Angst und Verzweiflung. Von sich selbst und seinen Mitmenschen erwartet er nichts Positives und Sicheres. Der himmlische Vater aber schickt ihm oftmals tugendhafte Menschen, die ihm ihre Liebe auch mit ihren Taten beweisen und schwierige Situation erleichtern und gemeinsam Gott lobpreisen.

Der bewusste Christ vertraut auf die göttliche Fürsorge und verzweifelt nie. Er weiß, dass Gott für ihn sorgt und "es erlaubt, dass Erschwernisse sich zuspitzen, um dann, wenn der Sturm vorbeigezogen ist, Frieden und großen Wechsel zu erwirken, und damit Seine immense Kraft zu offenbaren", wie der heilige Chrysostomos betonte.

Die göttliche Fürsorge gibt uns in ausweglosen Momenten Sicherheit und Freude, genauso wie "der Fluss sich in unzählige Abzweigungen aufteilt, und somit das weite Land bewässert, auf dem er fließt. So ist auch die göttliche Fürsorge; sie weitet sich aus mit Überfluß, kommt mit voller Wucht, um alles zu erfüllen. Sie schenkt nicht nur Sicherheit, aber auch effiziente HIlfe und spirituelle Freude", bekräftigt der Heilige und rät uns, während der Schwierigkeiten nicht zur Agonie zu tendieren, sondern sie Gott zu überlassen. Denn wenn wir uns um diese kümmern, ist dieser Versuch ein menschlicher, doch wenn Gott sich kümmert, ist dieser Beistand ein göttlicher.

Übersetzung: Alexia Ghika- Kyriazi


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